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Parkinson in der Pflege – Wissen für Angehörige
Ein Großteil pflegebedürftiger Parkinson-Patientinnen und -Patienten wird durch Angehörige und/oder einen Pflegedienst zu Hause versorgt. Das Thema Parkinson in der Pflege ist daher vor allem für pflegende Angehörige sehr wichtig. Denn Pflegemaßnahmen bei Parkinson weisen einige Besonderheiten im Vergleich zu anderen Erkrankungen auf. Angehörige haben häufig keinen professionellen Hintergrund in der Pflege und müssen sich grundlegend ins Thema der Parkinson-spezifischen pflegerischen Maßnahmen einarbeiten, was mit Herausforderungen und Unsicherheiten verbunden ist.
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Wie äußert sich die Krankheit „Parkinson“?
Die Parkinson-Krankheit (auch Morbus Parkinson oder Schüttellähmung genannt) ist eine Erkrankung des Gehirns. Sie tritt vor allem im höheren Lebensalter auf und schränkt die Bewegungsfähigkeit ein. Ihre Ursachen sind bis heute nicht vollständig geklärt.
Die Erkrankung lässt sich zwar nicht heilen, es gibt aber wirksame Therapien, die die Beschwerden lindern können. In erster Linie werden sie mit Medikamenten behandelt. Normalerweise schreitet Parkinson nur langsam voran. Nach der Diagnose führen viele Menschen noch lange ein weitgehend selbstständiges Leben.
Symptome bei einer Parkinsonerkrankung
Zittern in Ruhe (Ruhetremor):
Das Zittern tritt bei den meisten Menschen mit einer Parkinson-Krankheit auf. Es nimmt bei Bewegung ab. Besonders häufig zittern die Hände. Dadurch wird die Schrift kleiner und undeutlicher.
Bewegungsarmut (Akinesie):
Bei einer Akinesie sind nur noch langsame Bewegungen möglich. Der Gang wird sehr zögerlich, mit kurzen, kleiner werdenden Schritten. Allgemeine Bewegungsabläufe fallen schwerer. Auch wird es schwieriger, Bewegungen zu stoppen. Das Mitschwingen der Arme beim Gehen verschwindet mit Fortschreiten der Erkrankung. Handgriffe und Tätigkeiten, wie etwa das Zubinden von Schuhen, werden zu einer großen Herausforderung. Weil die Beweglichkeit der Gesichtsmuskeln abnimmt, erscheint das Gesicht mit der Zeit maskenartig..Das Sprechen wird leise und monoton, auch das Schlucken fällt schwer.
Muskelsteife (Rigor):
Vor allem die Arme, die Beine und der Hals können dauerhaft steif und angespannt sein. Arme und Beine lassen sich meist auch durch eine zweite Person nur gegen einen Widerstand oder gar nicht bewegen und versteifen.. Die übermäßige Anspannung führt oft zu Muskelschmerzen.
Geh- und Haltungsstörungen:
Das auffälligste Anzeichen eines Parkinson-Syndroms ist das Gangbild:
- Die Arme schwingen nicht mehr mit,
- der Gang wird schlurfend und
- die Schritte werden kürzer.
In einem späten Stadium des Parkinson-Syndroms gerät der Betroffene vollkommen aus dem Takt. Es scheint, als würden seine Beine versagen und seine Füße am Boden festkleben – er friert in der Bewegung ein (sogenanntes „Freezing“).
Aufgrund der Geh- und Haltungsstörungen kommt es zu einem unsicheren Gang, der in Kombination mit Gleichgewichtsproblemen zu einer erhöhten Sturzgefahr führt. Auch Treppen oder unebenes Gelände stellen Menschen mit Parkinson vor große Herausforderungen, da sie Entfernungen nicht richtig abschätzen können, was zu Trittunsicherheiten führt. Aus dem Grund sollten sich Betroffene mit den Maßnahmen einer guten Sturzprophylaxe vertraut machen. >>
Ursachen
Je nach Ursache werden verschiedene Formen der Erkrankung definiert. Am häufigsten kommt das sogenannte idiopathische Parkinson-Syndrom vor:
„Idiopathisch“ bedeutet, dass keine Ursache gefunden werden kann. Bei der Parkinson-Krankheit werden Nervenzellen im Gehirn geschädigt, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Das Dopamin sorgt unter anderem dafür, dass elektrische Impulse vom Gehirn über die Nerven zu den Muskeln übertragen werden. Auf diese Weise werden zum Beispiel Bewegungen gesteuert. Die Zerstörung der Zellen beeinträchtigt die Fähigkeit, Bewegungen in Gang zu setzen oder zu koordinieren. Es kann zu Problemen mit dem Gleichgewicht kommen.
Parkinson-Beschwerden können zudem die Folge anderer Erkrankungen des Nervensystems wie beispielsweise einer Demenz sein. Auch Entzündungen, Tumore oder Medikamente wie Psychopharmaka können solche Beschwerden verursachen.
Behandlung bei einer Parkinson-Erkrankung
Am Anfang der Erkrankung – wenn die Beschwerden noch nicht so belastend sind – ist unter Umständen noch keine Behandlung nötig. Nehmen die Beschwerden zu, können Medikamente helfen, die das fehlende Dopamin ersetzen. Dadurch lassen sich die Symptome lindern. Da die Medikamente das Fortschreiten der Krankheit aber nicht aufhalten können, reicht ihre Wirkung mit der Zeit nicht mehr aus. Deshalb müssen Art und Dosierung der Mittel immer wieder angepasst werden. Damit sie gleichmäßig wirken, kann eine Medikamentenpumpe eingesetzt werden. Sie gibt den Wirkstoff entweder unter die Haut oder direkt in den Dünndarm ab.
Im Rahmen einer begleitenden Ergotherapie werden Alltagsbewegungen und -tätigkeiten geübt. Die eingeschränkte Bewegungsfähigkeit führt dazu, dass die Muskelkraft abnimmt. Bewegungsübungen und Sport sollen helfen, dies auszugleichen und die Beweglichkeit und Koordination zu verbessern. Wenn die Stimme leiser und die Sprache undeutlicher wird, kann auch eine Sprachtherapie (logopädische Therapie) infrage kommen.
Manchen Menschen, deren Beschwerden sich durch Medikamente nicht ausreichend bessern, wird eine tiefe Hirnstimulation angeboten. Dazu ist eine Operation erforderlich, bei der Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns eingesetzt werden. Diese geben kontinuierlich elektrische Reize ab, die die Muskelaktivität beeinflussen.
Herausforderungen bei der Pflege bei Parkinson-Patienten
Die Pflegemaßnahmen bei Parkinson unterscheidet sich in einigen Punkten von der Pflege bei anderen Krankheiten. Die Pflege ist mit besonderen Herausforderungen verbunden. Weil der Parkinson Verlauf sehr unterschiedlich sein kann, ist eine Vorhersage über die pflegerischen Anforderungen schwierig zu treffen.
Bedenken Sie jedoch:
- Betroffene sind häufig jünger als andere Pflegebedürftige. Zwar tritt die Parkinson-Krankheit typischerweise eher im höheren Lebensalter auf, dies ist jedoch nicht zwingend der Fall.
- Die Ausprägung der Symptome kann schwanken. Pflegende Personen müssen sich daher immer wieder anpassen > was schaffen Betroffene und was nicht?
- Es kann vorkommen, dass es bei einem Teil der Parkinson-Betroffenen zusätzlich zu einer Demenz und/oder eine Depression kommen kann. Weitere oder andere pflegerische Tätigkeiten, sowie psychische Belastungen bei den Pflegenden sind notwendig!
- Regelmäßige Anpassung der Parkinson Therapie sind oft notwendig – Sie, als pflegender Angehöriger sollten demnach zeitlich flexibel sein.
- Die derzeit gängigen Medikamente gegen die Parkinson-Symptome haben enorme Nebenwirkungen. Seien Sie bei der Medikamentenvergabe deshalb bitte besonders aufmerksam – bei Unsicherheit nehmen Sie gern Kontakt mit einem entsprechenden Experten auf >>
- Im Notfall kontaktieren Sie unbedingt den Notruf 112!
- Achten Sie auf aktivierende Pflege („Hilfe zur Selbsthilfe“). Das bedeutet, dass Betroffene möglichst alles, was noch selbst funktioniert, auch selbst tun sollten und Ihnen diese Tätigkeiten nicht abgenommen werden.
Die Einstufung des Pflegegrads bei Parkinson
Auch wenn der Verlauf der Parkinson Erkrankung bei einzelnen Betroffenen ganz unterschiedlich verlaufen kann, sind die meisten Patienten auf fremde Hilfe bzw. Pflege angewiesen. Dies können Angehörige übernehmen, ein Pflegedienst oder auch ein Pflegeheim. In der Regel sind Umbauten im Haus oder in der Wohnung notwendig, damit der oder die Erkrankte so lange und so selbstständig wie möglich in den eigenen vier Wänden leben kann.
Für eine finanzielle Entlastung ist für Parkinson-Betroffene ein Pflegegrad (früher Pflegestufe) nötig. Die Erteilung eines Pflegegrades erfolgt nicht automatisch durch die Parkinson-Diagnose. Betroffene oder Angehörige müssen einen Antrag bei der Pflegeversicherung einreichen. Anschließend wird ein Gutachter des Medizinischer Dienstes (MD) der Krankenkassen >> beauftragt, die Pflegebedürftigkeit festzustellen.
Experten Tipp für einen Selbst-Test bei dem Verdacht auf Parkinson:
Anhand der genannten Haupt- und Nebensymptome des Krankheitsbildes lässt sich eine Checkliste erstellen. Mit dem folgenden Parkinson-Selbsttest können Sie herausfinden, ob Sie möglicherweise erkrankt sind und einen Arzt aufsuchen sollten.
- Bemerken Sie ein Zittern, beispielsweise an Ihrer Hand, obwohl sie entspannt aufliegt
- Schwingt ein Arm beim Gehen nicht mit?
- Ist ihre Körperhaltung nach vorne gebeugt?
- Kommt es häufiger vor, dass Sie stolpern oder stürzen? Etwa, weil Sie beispielsweise einen schlurfenden Gang entwickeln
- Leiden Sie unter Schmerzen im Rücken- und/ oder Schulterbereich?
- Haben Sie oder Ihre Angehörigen Änderungen in Ihrer Stimme festgestellt? Ist sie beispielsweise monotoner und leiser?
Sollten Sie einzelne Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, muss das nicht zwingend die Diagnose Parkinson bedeuten. Es handelt sich hierbei um mögliche Symptome, die auftreten können. Das Zittern kann beispielsweise auch ein Alterszittern ohne sonstigen krankheitsbedingten Hintergrund sein.
Falls Sie mehrere Anzeichen bei sich entdecken konnten, sollten Sie allerdings einen Arzt aufsuchen!
Sie können sich aber auch zunächst von einem Experten beraten lassen – kommen Sie hierfür auf uns zu, unser geschultes Experten-Team berät und schult Sie gern und das sogar vor Ort. Wir beantworten Ihre Fragen! >>
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Pflegeschulungen nach § 45 SGB XI
Um die häusliche Pflege zu unterstützen, bieten unsere examinierten Pflegefachkräfte nach § 45 SGB XI Pflegeschulungen an, in denen pflegende Angehörige geschult werden. Erfahren Sie hier alles zum Thema Pflegeschulung durch einen Pflegeberater nach § 45 SGB XI und welche möglichen Alternativen es gibt.
Weiteres im Sozialgesetzbuch-sgb.de >>
Was lernen Angehörige in einer Pflegeschulung dank eines Pflegefachberaters?
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„…damit es auch morgen zuhause noch am schönsten bleibt!“