Rückengesundheit in der Pflege – so pflegen Sie rückenschonend

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Rückenschmerzen bei der häuslichen Pflege

Rückengesundheit in der Pflege: Allgemein sind Rückenschmerzen zu einer Volkskrankheit geworden – unabhängig von der Bevölkerungsschicht, Alters- und Berufsgruppe. 80% der Bevölkerung leidet unter Rückenschmerzen.

Übrigens: Seit Corona sind die Beschwerden deutlich angestiegen!

Doch warum haben so viele Menschen – ganz besonders im Bereich der Pflege – Rückenbeschwerden und warum scheint sich der schmerzende Rücken als eines der Volksleiden schlechthin in den Industrieländern zu verbreiten?

Interessante allgemeine Studie zum Thema Rückenleiden in Deutschland >>

Formen, welche die Schmerzen u. a. dabei einnehmen können:

  • Schmerzen im unteren Rücken
  • Schmerzen im oberen Rücken
  • Schmerzen im Kreuz
  • Schmerzen in den Lenden

Warum leiden Pflegekräfte oft unter Rückenschmerzen?

Pflegekräfte und auch pflegende Angehörige werden oft von Rückenschmerzen geplagt. Warum sind aber ganz besonders Menschen in Pflegeberufen bzw. Pflegesituationen gefährdet?

Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege hat bei einer Umfrage unter Pflegekräften festgestellt, dass 2 von 3 unter Rückenschmerzen leiden. Wegen dieser Beschwerden können sie durchschnittlich 21 Tage im Jahr nicht zur Arbeit gehen. Aber nicht nur die körperliche Belastung machen der Rückengesundheit zu schaffen. Die Pflege kranker Menschen bringt emotionale Belastungen mit sich: Sie hören viele bewegende Geschichten und bekommen hautnah mit, wie Krankheiten Lebensträume infrage stellen. Und ab und zu bekommen sie auch die Gereiztheit der Patientinnen und Patienten zu spüren, wenn sie frustrierende Situationen erleben.

Rundum: Die Kombination aus körperlicher und psychischer Anstrengung macht den Betroffenen besonders anfällig für Rückenschmerzen. Denn um rückengerecht zu arbeiten, braucht der Mensch genügend Aufmerksamkeit für den eigenen Körper!

Tipps für Pflegende Angehörige

  1. Schaffen Sie ausreichend Platz für die geplante Bewegung.
  2. Stellen Sie das Pflegebett so ein, dass Sie sich nicht bücken müssen.
  3. Nutzen Sie unbedingt entsprechende Hilfsmittel, wenn das Gewicht zu schwer ist, zum Beispiel einen Lifter.
  4. Sofern die Patienten noch Bewegungsressourcen haben: Ermutigen Sie den Pflegebedürftigen, diese zu nutzen. Dazu gehört, dass Sie dem Betroffenen ganz genau erklären, wie er sich in welchen Momenten richtig bewegt.
  5. Arbeiten Sie möglichst körpernah, damit das zu hebende Gewicht mit einem möglichst geringen Hebel einwirkt.
  6. Richten Sie Ihren Körper in der Ausgangsstellung an der geplanten Bewegungsrichtung aus. Verdrehen Sie den Oberkörper nicht.
  7. Begleiten Sie die Bewegungen über eine Gewichtsverlagerung aus den Beinen heraus.
  8. Führen Sie die Bewegung langsam aus: ohne eine unnötige „Hauruck-Aktion“

Ursachen für Rückenschmerzen in der Pflege

Die Ursachen bei Rückenleiden sind vielfältig – meist spielt vor allem mangelnde Bewegung, eine Fehlhaltung und die klassische einseitige Belastung eine Rolle sowie das persönliche Umfeld am Arbeitsplatz und zu Hause.

Vom verspannten Nacken bis zum stechenden Kreuzschmerz, der ins Bein ausstrahlt – Rückenbeschwerden können ganz unterschiedliche Ausprägungen haben.
Oft sind es die Beschwerden im unteren Rückenbereich. Aber auch im Bereich der Hals- und Brustwirbel kann der Rücken schmerzen.

Weitere Ursachen für den Rückenschmerz:

  • Rückenkrankheiten oder eine Verletzung
  • Unergonomische Sitzmöbel,
  • Durchgelegende Betten,
  • Unzureichend verstellbare Autositze oder ungeeignetes Schuhwerk

Ein weiteres Problem > zunehmende psychische Belastungen:

  • Stress,
  • Ängste oder
  • Depressionen.

Häufig lassen sich Rückenbeschwerden aber nicht nur einer bestimmten Ursache zuordnen. Im weiteren Verlauf des Beitrages stellen wir Ihnen die häufigsten Formen von Rückenbeschwerden vor.

Die häufigsten Formen kurz erklärt

Kreuzschmerzen

Der Kreuzschmerz umfasst all die Arten von Schmerzen, die unterhalb des Rippenbogens und oberhalb der Gesäßfalte liegen. So ist zum Beispiel ein Hexenschuss auch eine Form von Kreuzschmerz.

Tipp: So gut es geht, in Bewegung bleiben. In den allermeisten Fällen sind die Kreuzschmerzen harmlos und bessern sich innerhalb weniger Tage.

Hexenschuss

Wenn beim Bücken oder Heben ganz plötzlich ein stechender Schmerz ins Kreuz schießt, kann der Grund ein Hexenschuss sein. Der starke Schmerz im Bereich der Lendenwirbelsäule wird häufig durch Muskelverspannungen oder Verschleißerscheinungen ausgelöst. Der Hexenschuss ist ein reiner Rückenschmerz und strahlt nicht aus. Das unterscheidet ihn vom Ischiasschmerz.

Ischiasschmerz

Beim Ischiasschmerz strahlt der Schmerz vom unteren Rücken ins Bein aus. Der Ischiasnerv verläuft vom Kreuzbein zum Gesäß und von dort über die Oberschenkelhinterseite bis in den Fuß. Die Ursache kann zum Beispiel ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule sein. Die vorgefallene Bandscheibe drückt dann auf den Ischiasnerv und irritiert ihn.

Bandscheibenvorfall

Bandscheiben bestehen aus einem gelartigen Kern (Gallertkern) und einer festen Knorpelfaser, die ihn umhüllt. Abnutzungsprozesse können dazu führen, dass die Bandscheiben spröde und rissig werden und nicht mehr so flexibel sind. In einer Belastungssituation, beispielsweise beim Heben eines schweren Gegenstandes ohne richtige Körperspannung, kann der äußere Ring der Bandscheibe reißen und der Gallertkern heraustreten („vorfallen“).

Nackenschmerzen

Jeder Dritte Deutsche (überwiegend Frauen) leidet einmal im Jahr an Nackenschmerzen. Akute Nackenschmerzen werden meist durch Muskelverspannungen ausgelöst. Häufig ist es schwierig, eine eindeutige Ursache für Nackenschmerzen auszumachen.

Tipp: Um Nackenschmerzen vorzubeugen, kann man die Nackenmuskulatur durch gezieltes Training stärken.

Wirbelkanalverengung

Innerhalb der Wirbelsäule schützt der Wirbelkanal Rückenmark und Nervenbahnen. Durch Verschleißprozesse kann dieser Kanal enger werden. Denn mit zunehmendem Alter verlieren die Bandscheiben, die als Stoßdämpfer zwischen den Wirbelkörpern sitzen, an Höhe und Elastizität. Eine solche Verengung des Wirbelkanals ist eine langsam fortschreitende Erkrankung. Am häufigsten sind Menschen zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr betroffen. Übergewicht, mangelnde Bewegung, rückenbelastende Tätigkeiten oder Fehlhaltungen erhöhen das Risiko.

Wirbelgelenkarthrose

Wirbelgelenkarthrose ist eine fortschreitende Erkrankung, bei der sich die Gelenkfortsätze der Wirbel abnutzen. Diese Gelenkfortsätze werden Facetten genannt, daher spricht man auch vom Facettensyndrom. Die Wirbelgelenkarthrose betrifft meist den Lendenwirbelbereich. Bei einigen Patienten führt sie zu starken Schmerzen, bei anderen bleibt sie unbemerkt.

Wirbelgleiten

Wenn Wirbel im unteren Bereich der Lendenwirbelsäule gegeneinander verschoben sind, kann das ebenfalls zu Rückenschmerzen führen. Man spricht dann von Wirbelgleiten oder Spondylolisthesis. Wirbelgleiten kann angeboren sein oder altersbedingt auftreten. Wenn die verschobenen Wirbel auf Nerven drücken, verursacht das Wirbelgleiten Schmerzen. Es kann aber auch beschwerdefrei verlaufen.

Schleudertrauma

Bei einem Schleudertrauma wird der Kopf schnell in eine Richtung geschleudert (bei einem Autounfall). Die Halsmuskulatur wird dabei stark überdehnt und gezerrt, so dass kleine Verletzungen im Muskel- und Bindegewebe entstehen. Nacken- und Kopfschmerzen können die Folge sein. Die Beweglichkeit ist aber meist nur für einige Tage eingeschränkt bis die Symptome wieder abklingen.

 

Was kann ich gegen Rückenschmerzen tun?

Unser Experten-Tipp:

Wichtig: Stets in Bewegung bleiben! Ideal ist ein ganzheitliches Konzept, bei dem:

  • die Muskeln gekräftigt und gedehnt werden,
  • Fehlbelastungen vermieden werden,
  • der Alltag rückenfreundlich gestaltet wird und
  • psychische Belastungen reduziert werden.

Z.B. durch Präventionskurse, die durch Krankenkassen angeboten werden oder Übungsprogramme/ Entspannungsübungen, die in jeglicher Form angeboten werden:

Einfache Rückenübungen für den Alltag und am Arbeitsplatz >>

Integrieren Sie kleine Bewegungseinheiten in den Alltag:

  • Treppen laufen statt Fahrstuhl,
  • kürzere Strecken zu Fuß gehen oder
  • mit dem Fahrrad zurücklegen,
  • den Bus oder die U-Bahn eine Station früher verlassen

Wichtig: Der beste Schutz vor Rückenschmerzen sind starke Muskeln! Vor allem die tieferliegenden Rückenmuskeln (autochthone Muskulatur) geben der Wirbelsäule Stabilität und balancieren den Körper aus, ohne dass man es merkt. Kleine Drehbewegungen und Vibrationen sowie Koordinations- und Balanceübungen tuen der Rückenmuskulatur besonders gut.

Übungen gegen Rückenschmerzen

Um Rückenschmerzen vorzubeugen und bereits bestehende Beschwerden zu lindern ist ein Mix aus Dehn-, Kräftigungs- und Koordinationsübungen sinnvoll.

Experten Tipp:

  • Übungen sind leicht in den Alltag integrierbar
  • Es werden keine Sportgeräte oder Sportkleidung benötigt
  • Übungen machen nicht nur allein, sondern auch in der Gruppe Spaß
  • Übungen können überall durchgeführt werden (ob zuhause, im Park, in der eigenen Häuslichkeit und/ oder draußen)

Körperliche Aktivität kräftigt das Immunsystem und steigert das Wohlbefinden. Neben Körper und Geist fördert Bewegung auch die Geselligkeit – Sie bleiben in Kontakt mit Gleichgesinnten und stärken zugleich Ihre Gesundheit.

Zu diesem Zweck wurde die „Bewegungspackung“ entwickelt: Eine kleine Schachtel mit 25 Karten. Übungen, die aus dem AlltagsTrainingsProgramm (ATP) entnommen sind und auch spielerische Art motivieren und zur Bewegung anregen.

Rückenschmerzen-Praevention

Bildquelle: https://www.aelter-werden-in-balance.de/bewegungspackung/

Während unserer Pflegefachberatung – die in den meisten Fällen vor Ort stattfindet – gehen wir auf Ihre individuelle häusliche Lebenssituation ein und beraten Sie gern ausführlich.

Rückenschmerzen bei Pflegebedürftigen & pflegenden Angehörigen

Körperliche und seelische Belastungen in der Pflege können bei Pflegenden zu Rückenproblemen führen. Gründe sind zum Beispiel schweres Heben sowie Sorgen und Stress.

Rückenschmerzen in der Pflege vermeiden

Gezielte Maßnahmen tragen dazu bei, den Rücken zu schützen und Rückenproblemen vorzubeugen.

Unterstützung durch Fachleute (Experten Pflege Service) oder Familie und Freunde kann helfen, den Alltag besser zu bewältigen und eine Überlastung zu vermeiden.
Nehmen Sie eine Pflegefachberatung an.

  • Fragen Sie nach Hilfsmitteln, die die Pflege erleichtern
  • Fragen Sie nach Entlastungsangeboten, wie ambulante Pflegedienste oder eine Tagespflege.
  • Sprechen Sie über Belastungen, z. B. mit Freunden und Familie. Holen Sie sich Unterstützung, z. B. beim Einkaufen oder für die Begleitung zum Arzt.
  • Sie können bei der Pflegefachberatung nach psychologischer Unterstützung fragen, wenn Sie sich seelisch überlastet fühlen.

Die Experten Pflege Service GmbH schult und berät Sie im häuslichen und somit in Ihrem vertrauten Umfeld, um Sie oder einen geliebten Angehörigen zu unterstützen – wir nehmen uns die Zeit für Sie!

Unser spezielles Angebot!

Schulungsgespräch inkl. Beratung in einem Termin – Nehmen Sie noch heute Kontakt zu uns auf und vereinbaren Sie einen Termin mit unserem Pflegefachexperten-Team:

Pflege­schulungen nach § 45 SGB XI

Um die häusliche Pflege zu unterstützen, bieten unsere examinierten Pflegefachkräfte nach § 45 SGB XI Pflegeschulungen an, in denen pflegende Angehörige geschult werden. Erfahren Sie hier alles zum Thema Pflegeschulung durch einen Pflegeberater nach § 45 SGB XI und welche möglichen Alternativen es gibt.

Weiteres im Sozialgesetzbuch-sgb.de >>

Was lernen Angehörige in einer Pflegeschulung dank eines Pflegefachberaters?

Wenn Sie sich dazu entschieden haben, die Pflege Ihres Angehörigen selbst zu organisieren und zur Vorbereitung eine unabhängige Pflegeschulung besuchen möchten, kommen Sie gern auf unser kompetentes Team der Experten Pflege Service GmbH zu.

Die Pflegeschulungen können wir direkt in Ihrer häuslichen Umgebung durchführen, so dass wir Ihnen möglichst all Ihre Unsicherheiten nehmen können. Zusätzlich bieten wir Ihnen auf Wunsch Unterstützung dabei an, wie Sie beispielsweise einen Antrag auf Pflegeleistungen stellen. >>

Übrigens! Wir bieten unsere Pflegefachberatung auch für ganz Deutschland an >>

„…damit es auch morgen zuhause noch am schönsten bleibt!“

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