Einfluss von Nierenerkrankungen in der häuslichen Pflege

Inhalt

Chronische Nieren­erkrankungen – Entstehung

Funktion einer Niere verstehen

Die menschlichen Nieren sind wichtig für die Regelung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts, des Blutdrucks, des Säure- und Basenhaushalts, für die Entgiftung des Körpers, die Bildung roter Blutkörperchen und die Regelung des Knochenstoffwechsels.

Anatomie der Nieren

Die Nieren sind zwei paarig angelegte Organe, die sich neben der Wirbelsäule auf Höhe der unteren Rippen befinden. Jede Niere ist, je nach Körpergröße des Menschen, etwa 9 bis 12 cm lang, etwa 4 bis 6 cm breit und etwa 3 bis knapp 5 cm dick. Eine einzelne Niere wiegt ca. 150 Gramm. Ihre Oberfläche ist meist glatt und die Organe sind sehr gut durchblutet.

Schemazeichnung einer Niere, Grafik: © Alexander Pokusay – 123rf.com

Nieren­erkrankungen

Die häufigsten Nierenerkrankungen sind:

  • Nierenversagen
  • Nierenentzündung
  • Nierensteine
  • Nierenzellkrebs
  • polyzystische Nierenerkrankungen (Zystennieren)

Wie werden Nierenerkrankungen diagnostiziert?

Bei einem Verdacht auf eine Nierenerkrankung kontrollieren Fachärzte zunächst die Nierenfunktion anhand von Blut- und Harnuntersuchungen. Dabei wird beispielsweise die glomeruläre Filtrationsrate, die angibt, wie schnell und effektiv Ihre Nieren den Harn filtern können, bestimmt. Eine erniedrigte Filtrationsrate ist ein Hinweis auf eine Insuffizienz. Auch bestimmte Entzündungsparameter und der Kreatinin-Wert geben Aufschluss über vorliegende Entzündungen und Funktionseinschränkungen. Daneben weisen weitere Laborwerte, wie beispielsweise ein erhöhter Eiweißgehalt und das Vorhandensein von roten oder weißen Blutkörperchen im Urin, auf eine Schädigung der Nieren hin. Eine voranschreitenden Nierenerkrankung diagnostiziert ein Spezialist klinisch und anhand verschiedener zusätzlicher Laborwerte (u. a. Übersäuerung, zu hohe Phosphat- und Kaliumwerte im Blut, Überwässerung). Schließlich misst man den Blutdruck, da ein erhöhter Wert häufig durch eine Nierenerkrankung bedingt ist oder auch diese Folge eines Hochdrucks sein kann.

Behandlung von Nierenerkrankungen

Die optimale Behandlung bestimmt ein Urologe anhand der individuell vorliegenden Erkrankung und Beschwerden. Die Behandlung bezieht sich stets auf den Erhalt der Nierenfunktion und umfasst grundsätzlich:

  1. Ursächliche Behandlung der Nierenerkrankung (u. a. Immunsuppressiva bei autoimmuner Ursache, Beseitigung von Harnabflussstörungen)
  2. Vermeidung eines voranschreitenden Erkrankungsverlaufs (u. a. medikamentöse Bluthochdruckkontrolle durch ACE-Hemmer und Angiotensinrezeptor-Blocker, Bicarbonat gegen Übersäuerung der Nierenkanälchen)
  3. Behandlung der Folgen einer Niereninsuffizienz (u. a. Eisen bei Blutarmut, Vitamin D bei Knochenstoffwechselstörungen, Reduzierung der Kalium- und Phosphataufnahme)

Nierenerkrankungen sind zumeist chronisch und lassen sich daher zum Teil nicht heilen. Sie können aber gut behandelt und ihr Verlauf so entscheidend verlangsamt werden. Diese geht allerdings mit einer langfristigen Einnahme von Medikamenten einher, die von Ihnen viel Disziplin erfordert.

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Chronische Nieren­erkrankungen – Bedeutung

Kennzeichen einer chronischer Nierenerkrankung ist, so wie viele andere chronische Erkrankungen auch, ein langsamer und oftmals unbemerkter Verlauf. Anders als bei den meisten akuten Erkrankungen, die z.B. von Schmerzen oder anderen eindeutigen Symptomen wie Fieber begleitet werden, wird bei einer chronischen Erkrankung seltener ein Arzt aufgesucht, da Symptome erst auftreten, wenn die Schädigung schon eine Weile besteht.

Bildquelle: https://www.gesundheitsinformation.de/chronische-nierenerkrankung.html

Von einer chronischen Nierenerkrankung spricht man, wenn die Nieren länger als drei Monate nur noch eingeschränkt arbeiten oder dauerhaft geschädigt sind. Bei Erwachsenen verursachen vor allem Diabetes mellitus und Bluthochdruck diese Erkrankung.

Unser Experten TIPP: Chronische Nierenerkrankungen belasten überwiegend ältere Menschen. Oft fällt die Erkrankung längere Zeit nicht auf, weil eine nachlassende Nierenfunktion zunächst keine Beschwerden hervorruft. Allerdings sollten Sie die Anzeichen wirklich ernst nehmen und so früh wie möglich behandeln lassen!

Chronische Erkrankungen bleiben oft unentdeckt oder werden über die Zeit hinweg untertherapiert. Es besteht die Gefahr, dass sie sich zu einer terminalen oder endgültigen Erkrankung entwickeln, was bedeutet, dass die Schädigung eines Organs oder Körperteils so weit fortgeschritten ist, dass selbst medizinische Behandlungen die Funktion nicht wiederherstellen können.

Krankheitszeichen chronischer Nierenerkrankungen

  • Schwellungen (Ödeme), etwa an den Beinen oder im Gesicht
  • Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
  • Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust
  • Blässe, Juckreiz
  • Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schwäche
  • Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Lähmungserscheinungen, Muskelkrämpfe
  • Luftnot

Ablauf der Rehabilitation bei einer chronischen Nierenerkrankung

Eine chronische Nierenerkrankung greift in den Alltag ein. Vor allem beim Essen und Trinken sollten Betroffene bestimmte Ratschläge beachten (Tipps für die richtige Ernährung bei einer Pflegebedürftigkeit >>).

Es besteht in der Regel die Möglichkeit, eine Ernährungsberatung speziell für Nierenerkrankte und ihre Angehörigen in Anspruch zu nehmen. Eine solche Beratung bietet auch unser Pflegefachkräfte-Team an.
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Grundsätzlich sollte den Nieren viel Flüssigkeit im Körper angeboten werden. Aber: Wer bereits eine Dialysebehandlung benötigt, sollte in der Regel nicht zu viel trinken. Da die Nieren nicht mehr ausreichend funktionieren (terminale oder absolute Niereninsuffizienz), scheiden sie häufig kaum noch Wasser aus und es kommt zu Wassereinlagerungen. Gegen das Durstgefühl helfen ein Zitronenstück, ein zuckerfreier Kaugummi oder ein saures Bonbon.

Experten Tipp:

  • trockene Raumluft vermeiden,
  • langsam trinken,
  • kleine Gläser und Tassen verwenden und
  • Medikamente, wenn möglich, mit einer Mahlzeit anstatt mit einem extra Glas Wasser einnehmen.

Wer eine chronische Nierenerkrankung hat, muss in der Regel dauerhaft mehrere Arzneimittel einnehmen. Ein Medikamentenplan kann helfen, die Übersicht zu behalten und an die Einnahmen zu denken.

Aufgrund der geschwächten Nieren dürfen Patientinnen und Patienten bestimmte Medikamente wiederum nicht einnehmen, etwa Ibuprofen gegen Schmerzen oder Metformin bei Diabetes. Hier ist es ratsam, die Einzelheiten und Alternativen mit der Ärztin oder dem Arzt zu besprechen. Manche Menschen müssen sich an ganz neue Behandlungen gewöhnen – etwa Insulinspritzen bei Diabetes.

Während unserer Pflegefachberatung – die in den meisten Fällen vor Ort stattfindet – gehen wir auf Ihre individuelle häusliche Lebenssituation ein und beraten Sie gern ausführlich.

Nieren­erkrankungen bei Pflegebedürftigen

Die Nieren sind lebenswichtige Organe im menschlichen Körper. Zu ihren Hauptaufgaben gehören die Blutreinigung und die Wasserausscheidung. Zudem wirken unsere Nieren bei der Steuerung des Blutdrucks und der Regulierung des Knochenstoffwechsels mit. Somit kann eine chronische Niereninsuffizienz nicht nur schwerwiegende Folgen auf die Nieren, sondern auch auf andere Körperfunktionen und schlussendlich den gesamten Körper haben. Aus diesem Grund ist die Pflege bei Menschen mit Niereninsuffizienz sehr wichtig – vor allem bei Betroffenen im fortgeschrittenen Alter. Hierbei ist auch eine generelle Abnahme der Filtrationsleistung mit zunehmendem Alter zu berücksichtigen.

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