Pflegekurse für Angehörige – das sollten Sie wissen

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Pflegekurse für Angehörige in der häuslichen Pflege

Pflegekurse erleichtern pflegenden Angehörigen die Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in der häuslichen Umgebung.

Pflegeschulungen für Angehörige

Bildrechte: pixabay – athree23

Die Pflege zuhause durch einen pflegenden Angehörigen verlangt nicht nur viel Zeit ab, sondern auch praktisches Pflegewissen im Umgang mit Krankheiten sowie bei der Körperhygiene und Mobilisation. Weil nur die wenigsten pflegenden Angehörigen das entsprechende Wissen einer ausgebildeten Pflegekraft besitzen, ist ein entsprechender Pflegekurs dringend zu empfehlen. Private Pflegepersonen können hierbei die Grundlagen der Pflege erlernen und praktische Anleitungen und Tipps für den Pflegealltag sowie hilfreiches Wissen über Krankheiten erhalten.

Wer kann einen Pflegekurs machen?

Grundsätzlich sind Pflegekurse für alle Pflegepersonen gedacht, die über noch keinerlei entsprechendes Pflegewissen verfügen und somit theoretische Grundlagen zur häuslichen Pflege erwerben und konkrete Vorgehensweisen bei der Pflege lernen möchten. Der Pflegekurs kann Pflegepersonen helfen, mehr Sicherheit und Selbstvertrauen bei der Pflege einer Person zu gewinnen. Viele pflegende Angehörige sind schnell überfordert mit der Situation und fühlen sich hilflos. Es ist daher sehr ratsam, frühzeitig einen Pflegekurs zu machen, um von Beginn an ideal für die Pflege vorbereitet zu sein.

Was sind Pflegekurse gemäß § 45 SGB XI?

Es gibt zwei Möglichkeiten, um das Angebot nach § 45 SGB XI zu nutzen: Öffentliche Pflegekurse und individuelle Pflegeschulungen in der Häuslichkeit. Beide laufen unter dem § 45 SGB XI mit dem Titel: „Pflegekurse für Angehörige und ehrenamtliche Pflegepersonen“.

Pflegekurse sind für pflegende Angehörige freiwillig und sollen Fertigkeiten für eine eigenständige oder teilweise Durchführung der Pflege vermitteln. Für die gesetzlichen Pflegeversicherungen bzw. privaten Vorsorgeunternehmen sind diese Kurse keine optionale Leistung an Versicherte, sondern müssen laut Gesetz angeboten werden. Dies ist in § 45 des Elften Buchs Sozialgesetzbuch (SGB XI) festgelegt:

„Die Pflegekassen haben für Angehörige und sonstige an einer ehrenamtlichen Pflegetätigkeit interessierte Personen unentgeltlich Schulungskurse durchzuführen, um soziales Engagement im Bereich der Pflege zu fördern und zu stärken, Pflege und Betreuung zu erleichtern und zu verbessern sowie pflegebedingte körperliche und seelische Belastungen zu mindern und ihrer Entstehung vorzubeugen. Die Kurse sollen Fertigkeiten für eine eigenständige Durchführung der Pflege vermitteln. Auf Wunsch der Pflegeperson und der pflegebedürftigen Person findet die Schulung auch in der häuslichen Umgebung des Pflegebedürftigen statt. § 114a Absatz 3a gilt entsprechend. Die Pflegekassen sollen auch digitale Pflegekurse anbieten; die Pflicht der Pflegekassen zur Durchführung von Schulungskursen nach Satz 1 vor Ort bleibt unberührt.“

Quelle: https://www.gesetze-im-internet.de

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Sind Pflegekurse bzw. Pflegeschulungen kostenlos?

Für die Pflegeperson ist ein solcher Kurs in der Regel kostenfrei. Die Kosten trägt bei Privatversicherten die Pflegeversicherung und bei gesetzlich Versicherten die Pflegekasse. Möglicherweise müssen sie in Vorleistung gehen und die Kosten anschließend mit Ihrer gesetzlichen oder privaten Pflegeversicherung abrechnen. Daher sollte Sie idealerweise vor dem Kursbeginn mit der Pflegeversicherung Ihres pflegebedürftigen Angehörigen sprechen.

Sobald eine Pflegeschulung individuelle Themen einnimmt und sich pflegende Angehörige speziell auf Ihre häusliche Umgebung beziehen wollen, sind gesonderte Schulungen von Nöten.

Hier kommt dann (wenn Sie mögen) beispielsweise das Team der E.P.S. zum Einsatz >>

Was wird bei einem Pflegekurs vermittelt?

Die Inhalte der Pflegekurse variieren je nach Kursanbieter. Diese werden von den Pflegekassen vorgegeben. Dabei gibt es Grundlagen-Kurse zur häuslichen Pflege, auf Wunsch aber auch Spezialkurse zu verschiedenen Krankheiten, wie z. B. Demenz oder unterschiedlichen Pflegemethoden.

Die vier Aspekte einer Pflegeschulung

Bei der Ausgestaltung der Schulungsinhalte der Pflegekurse spielen stets folgende vier Aspekte eine entscheidende Rolle:

  1. Praktische Pflege
  2. Selbstpflege
  3. Recht & Soziales
  4. Hygiene

Gewöhnlich werden dann folgende Themen behandelt:

  • Bedeutung und Notwendigkeit von Prophylaxen
  • Lagerungsmöglichkeiten und -techniken
  • Förderung der Blasen-/Darmkontinenz
  • Umgang mit Sonden, Stomata, Drainagen, Kathetern etc.
  • Einsatz von Kommunikationshilfen
  • Ernährung und Flüssigkeitsversorgung
  • Haut- und Körperpflege
  • Kontrolle von Vitalfunktionen
  • Rückenschonende Arbeitsweise
  • Umgang mit dementen Menschen

Benötigen Sie weitergehend Unterstützung, z. B. im Umgang mit Pflegehilfsmitteln, sollten Sie sich direkt an ihr Sanitätshaus wenden, von dem Sie die Hilfsmittel beziehen.

Informationen zum Leistungsrecht der Pflegeversicherung sind kein Bestandteil eines solchen Pflegekurses. Wenden Sie sich damit am besten an eine Pflegeberatung.

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Pflegewissen für pflegende Angehörige

Neben den organisatorischen Aufgaben:

  • Korrespondenz mit der Pflegekasse,
  • barrierefreies umbauen der Wohnung
  • die Organisation von Pflegehilfsmitteln

kommen auf pflegende Angehörige häufiger auch pflegerische Tätigkeiten zu. Sie müssen sich auf einmal mit speziellen Themen beschäftigen: Von A wie Anziehen bis Z wie Zusatzleistungen. Hier hilft Ihnen vor allem eines: konkretes und praxisnahes Pflegewissen, das Sie unterstützt.

Wir informieren Sie gern ausführlich zur aktuellen Situation im großen weiten Pflegedschungel, abgestimmt auf Ihre persönliche Situation.

Kommen Sie gern auf uns zu >>

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